"Die Poesie ist ein Moloch ... in ihren
glühenden Armen verbrennen ..."
(Friedrich Hebbel)
Unterm Strich
99% von allem möglichem ist Schrott.
1% des Unaufhörlichen ist Gott.
Was willst du,
Heilige Kuh?
Im Kopf die Melodie
für immer oder nie,
die dich in den Tod begleitet,
oder in den kleinen,
den Himmel voller Geigen.
Die Seele wiegt eine Unze
von 1% vom letzten Stand
des Dings an sich,
das abzuspritzen droht
knallrot
beim Singen
unter Klingen.
Zerstörung unsere Muse,
Zerstörung unsere Beatrice,
Zerstörung unsere Eurydice,
die im Hades
Marquis de Sades
auf den erlösenden Augenblick harrt,
der sie endgültig verscharrt.
Rechnen wir ab
mit unseren Defekten,
um die Lage zu begreifen
und uns selbst
im aristokratischen Geblüt
unseres Gemüts
wie im proletarischen Boden
unserer Hoden.
Die Musik der Sphären,
schön wie der Tod,
schön wie das Begehren,
das Begehren nach Brot.
Idylle, nach Rousseau
Der Spielplatz am Abend,
hinter den grauen Hecken,
Sandgruben,
Kinderschaukeln vor grünen dicken Hecken;
der breite Weg, umgeben von dichten Büschen,
dahinter hellbraune Affenkäfige mit
kreischenden Affen;
ockerner hellbrauner Sand,
violette Schaukeln vor wilden Blumen -
hoch ausschwingende Schaukeln an
diesigen Sommerabenden vor saftigen
Hecken -
grüne dichte Drachenwiesen,
Strohvogelscheuchen aus Kornblumen-
gebälk, abseits dem zum Wald-
rand laufenden Weg -
(Hysterisches Nachmittagspanoptikum -
wahnsinnige Welt hinter der Kulisse des Parks,
unbestimmbares graues Licht).
Susan Sontag
Grelle Klänge von Fagotts
explodieren im Orkus.
Spielarten des Amoks
infizieren den Korpus.
Gott ist tot,
Freiheit für Brot.
Maho, Moha,
KO der Stoa.
Nacht vor den Augen
flammende Streifen.
Der Tag vergeht im Licht.
Die Glieder versteifen.
Jesus Zombie,
Leiche im Kombi.
Moha, Maho,
Terror Tataro.
Der Kopf stürzt vom Nacken,
gesprengt von der Sonne.
Die Schatten der Makaken
rotieren in der Tonne.
Amok Buddha,
Heim zu Muddha.
Maho, Moha,
Steck sie ins Kloa,
Schoschanna Schoah!
Assasino.
Sarrazino.
TürkeJudeNaziSchwein!
Lieber Gott, laß mich allein!
Lieber Gott, laß sie verrecken!
FliegenMückenSchabenZecken!
Assasino.
Sarrazino.
Heure fauve
Fenster öffnen sich
ins Jenseits,
Fenster öffnen sich
ins Herz der Welt;
der melancholische
Todessong
eines brennenden
Kleides
weht dich an,
orphisch zu
schluchzen,
eurydikisch
zermalmt
im Walzwerk
der Zeit;
war ich oder
werde ich sein,
hinter der
Brüstung,
auf dem Stein,
stürzend
Hals über Kopf
in verschwimmenden
Schaum,
recherchierend
nach verlorenem
Traum.
Gehüllt in Coronas unheilschwangerer apocalyptischer Jungfrauen entzünden sich Exmönche zu Übermenschen ewiger Wiederkehren der Unordnungen im Schädel platzen Wunden funkelnder Furunkeln, Feind dem Souverän, den Anstandshunden
Die Welt ein Capriccio.
Der liebe Gott ein Schizo.
Der liebe Gott ein Statist,
der sich klammheimlich verpißt!
Die Welt ein Capriccio.
Der liebe Gott ein Schizo.
Geht mir aus der Sonne.
Ich bleib in der Tonne.
Acedia, Acedia, Acedia
Klassischer Tod in der Wanne.
Marat, hoch die Kanne!
Marat, juckt das Geschwür?
Marat, nehmen sie das dafür!
Klassischer Tod in der Wanne.
Hoch die Kanne!
Geht mir aus der Sonne.
Ich bleib in der Tonne.
Acedia, Acedia, Acedia
Hoch die Röcke dem Pfaff!
Zieht ihm die Beine straff!
Zieht ihm die Hosen aus!
Auf Teufel komm raus!
Hoch die Röcke dem Pfaff!
Zieht ihm die Beine straff!
Geht mir aus der Sonne.
Ich bleib in der Tonne.
Acedia, Acedia, Acedia
Ein Mönch verbrennt sich,
flammt auf als Stich,
flammt auf als Kohle,
Gott zum Wohle!
Ein Mönch verbrennt sich,
flammt auf als Stich.
Geht mir aus der Sonne.
Ich bleib in der Tonne.
Acedia, Acedia, Acedia
Tschatschatchatschatschatschaschal.
Apocalypsomusikal.
Apocalyptisches Gelüst.
Tragödie und Blutgerüst.
Tschatschatschatschatschatschaschal.
Apocalypsomusikal.
Geht mir aus der Sonne.
Ich komm aus der Tonne.
Acedia, Acedia, Acedia
L´autre amant
1. Kubistische Schlamassel
"Wiederkehr der Totems"
( Julius Evola)
Bestimmte Formulierungen des späten Hitlers (Testament, letzte Diktate an Bormann) rekurrieren auf Richard Wagners Protestschrift gegen Vivisektion im Dienst der Wissenschaft*. Selbst bei diesem Jünger und Apostel Wagners spricht nichts gegen ursprünglich wohlwollende Gesinnungen. Homo sapiens, beinahe DER PERFEKTE SCHÄDLING, fühlt sich von Schädlingen auch bereits moralisch bedroht. IRGENDWO MUSS MAN SCHLIESSLICH EINE LINIE ZIEHEN! Problematisch in einer konturlosen Welt, in der jede Linie als modernistischer Anachronismus ins Auge schneiden muß! Im Spiegel entgleisen Züge im Maelstrom der Endstationen. Traumatische Schockstarre seit dem Tod Gottes im Urknall. Fluch und Segen: Da man allen theoretischen Abrechnungen zum Trotz, schlecht erforschbaren Psychomechanismen gehorsam, scheinbar zwangsläufig einen, von Kritik ausgenommenen, Favoriten haben wird, entgeht mit nahezu tödlicher Sicherheit für immerdar ein Exemplar den Säuberungen. "Auch ich habe einen Juden gerettet!" Nach wie vor konsekriert die Erfahrung der Widernatürlichkeit jedes Massaker. Alle Verzeichnungen und Durchstreichungen überschneiden sich im Unendlichen, Schrottplatz der Geschichte, die, wenn sie Wind bekommt, neue Tiere aus dem Jenseits züchtet, und eher als Hunde-, Katzenartige, Synonyme der Untreue, die uns verschlingen, wenn sie nicht pünktlich gefüttert werden.
*
2. Endi W.s Dilemma 3. In memoriam Prince Symbol
So will er nicht mehr Et voilá!
weiterleben. Die Natur Das Leben teuer,
H N 1 und Ebola
dreht sich auf der Lauf- schemenhaft am Steuer.
bahn der ewigen Wieder-
Kurs Konkurs:
kehr im Kreis. Mündet Der Tand wird aufgewertet,
so der Mahlstrom, oder bis des freien Marktes
letzter Stand verhärtet
hakt bloß die Nadel? Der
Andere zerfetzt im Spiegel sich zum Stoß,
zum dicken Kopf.
den massenreproduzierenden Crash durch den Spiegel
Laichnam. Er fällt, - die deine Fratze!
Musik nervt sowieso weiter -, Rasier das Moos,
ihm in den Arm, und macht schneid ab den Zopf!
Zergeh, Schokoriegel,
eine Blitzlichtaufnahme fürs auf der Zunge der Katze!
private Fotoalbum.
* Offenes Schreiben an Ernst von Weber, Verfasser der Schrift "Die Folterkammern der Wissenschaft" , (Über die Vivisektion), Bayreuther Blätter, Oktober 1879
A scanner darkly
Allah,
Hare Krischna.
Put me behind the black screen.
Have you them seen.
Last breath
I desire.
Death my messiah.
Piss off Mary.
Let me be me.
Sexy cancerous stuff.
Cancer my first love.
Allah,
Hare Krischna.
Put-on Berlin.
Keep the town clean.
Rudolf Hess
I admire
in front battery.
Let him run free.
Sexy cancerous stuff.
Cancer my first love.
Allah,
Hare Krischna.
Put to my eyes a keen.
Do it real mean.
Figure of chess,
I retire.
Swallow myre.
Allergy cherie.
Skorbut, Berri-Berri.
Sexy cancerous stuff.
Cancer my first love.
Allah,
Hare Krischna.
Inhale Sarin.
Blue faced marin.
Prince charming,
your friar.
Put his heart to briar.
Decide to be
le dernier cri.
Sexy cancerous stuff.
Cancer my first love.
Allah,
Hare Krischna.
Put to my eye a keen.
There´s nothing to be seen.
Last breath
I desire.
Death my messiah.
Piss off Mary.
Let me be me.
Sexy cancerous stuff.
Cancer my first love.
Blanco White
In den
Gängen des Labyrinths
tanzen
Blindgänger
mit
Ausgelutschten.
Nach 1000
und 1 rutscht
die Hand aus.
(Wider
die Eng
führung
im schwarzen
Tango,
die den
schwarzen
Tanga
zerreißt,
einen frommen
Wunsch der
Sehnsucht
nach
Wer weiß,
wann man irrt?
*
Kunst kommt von Korruption,
Verstellung und -tuschung
Angetanen, Ungezogenen,
Verstrahlten. Die verspiegelte
Brille fällt aus den Angeln. "Multi-
fokaler Blick läßt kreiseln mein
Genick"* in Löcher, daß Eurydike
oder Galahad erscheine!
(Nach, selten oder nie reibungslos
stattfindender, Ablösung flügellahm
in Ruhestand.)
* Heißenbüttel
*
... DER HEXE
zelebrieren die
Gefeuerten den
Feierabend
JENSEITS DER
SCHRANKE
konventioneller
Gepflogenheiten
Wohlmeinender
entbrennt der
Kampf um
DIE GUNST
DER GÖTTER
humpelt von Nord
nach Süd, zu
riechen den Braten
NACH VERBR
ENNUNG ...
*
Am Rand
der Nacht,
am Ende
der Zeit
hauen
die Henker
in den Sack,
verzehren
den Rest
vom Schützen-
fest, die
universelle
Novelle winkt
mit dem
Zaunphahl
universeller
Arbeitslosigkeit.
"Antreten
zum Jüngsten
Gericht und
Papiere bereit-
halten!"
DEMNÄCHST
IN DIESEM
KINO
STIRB gemäß den Satzungen des BUSCHIDO!
Hinter der Komödie
lauert das Grauen.
Ödi puss pödie.
Die Psyche versauen.
Börsenkräche toter Seelen.
Geisterhände würgen Kehlen.
Drecksbildspektakel,
gut für`n Lacher.
Mediententakel.
Schwelbrandentfacher.
"Is halt so!", "Kann man nix machen."
Spür die Handgelenke krachen.
Hart anner Kante.
Am seidnen Faden.
Presto andante,
reif für die Maden,
Sprich die Sprachen der Verlierer.
Werd zum Objekt der Vertierer.
die Fäulnis, den Schimmel,
Prolet, Pöbel, Plebs.
Letzte Auffahrt zum Himmel.
Pest, Asthma, Kreps.
Filzlaus, Ratte, räudiger Köter.
Analgefickte Schwerenöter.
Cholera
Oscar Pistorius
"Bladerunner" sagte sie. "Ich bin doch
keine Maschine!" er.
Phlegma
Corrida
Ein schönes, stolzes Tier
geweiht dem Zahn der Zeit,
verdammt zu verrotten
im Zenith des Zynismus
unbegreiflicher Schuld,
betäubt vor Schmerz,
der dir als Träne
ins Auge schießt
im letzten Frösteln
des Voyeurismus.
Bitte laden Sie hier das Foto
der gesuchten Person hoch!
Sanguis
#me too
Daß es nicht auf Größe
ankommt, behaupten
zu-kurz-Gekommene,
die im falschen Film
gelandet sind, gerne.
Die Klassen bleiben
unter sich, unter jeden
Deckel paßt ein Topf,
unter jeden Pygmäen
eine Pygmänin, unter jeden
Jesus ein Judas. Schlichte
Frage des Dialekts, der
Dialektik: Raucher*innen
blasen besser, sehen aber
schlechter aus.
Melancholia
TVtribun
Heulen und Zähneklappern im mono
thematischen Schmierentheater der
Grausamkeit, genannt Trauma der
Hypochondrie, die auf dem Zahnfleisch
geht wie auf den Nerv des kompromittierten
Publikums, das diese Töne satt hat, sofern sie
nicht so lieblich wie die zarten Zungen reizender Chorknaben oder -knäbinnen klingen. Steck Dir wenigstens ein paar Blumen in die Höhlen,
Schädel, alter Kommunist!
Endi W.s Dilemma
Zwischen Schocktherapie
u. Elektrosmog gibt es
nur einen Elektrischen
Stuhl, aber unzählige
M. Monroes, J. Kennedys,
H. Kohls, J. Beuys usw.
Der Künstler "mag er
auch zu Übertreibungen
neigen, in der Folter
schätzt er die Dinge
richtig ein"*, Spannung
vorausgesetzt.
* Rene Char
Ars vincent omnis
Der Sirenenstrom
der Musik schmilzt
die unpassenden
Worte. Die brechen
in sonnigen Fieber
kurven ins Panzer
glas der Knäste
zu Henkersmahl
zeiten der Sonnen
blumen, die du als
Krösus küßt, um
dich in Bernstein
einzuschließen,
oder um Goldregen
auf die Knechte
deiner Folter zu
schmeißen, wenn
des Verwesens
Luftzug die roten
Nachmittagsstunden
einäschert.
Julia T.
(Le dedähn de la pütähn)
Sondierende Blicke taxieren
protolukrative Objekte.
Übervorteilte diskutieren
später die Gründung einer
orthodox-puritanischen Sekte,
Kantabile debile
Armleuchter,
molto gentile
Anusbefeuchter
denn galante Garnelen aus Übersee
finden Normalverbraucher meist zum Kotzen,
negative Feelings gegen alles ab Spree.
"Schwarzmeerflotte, Ostblockfotzen,
Kakerlakenselbstmord,
Kanakenvut,
Nekropolenrapport,
marodierende Glut
wie von Malewitsch gemalte
Schatten um die Augen,
mit Geld und Hepatitis bezahlte
Flaschenhälse, die lecken und saugen."
Strangulierter Ephebe
tastet nach Riemen,
ausgespienes Leben
röchelt durch Kiemen
Moral: Fata Morganas wirken nur
auf den ersten Blick artifiziell-ästhetisch.
Dann blicken grelle Make-Ups stur,
als wären sie hypermateriell und häretisch.
Bei verhängter Scheuklappe
elektrisierte Raserei.
Die oder der Atrappe
quirlt auf ein Ei.
Gebet um Blindheit
Ein Kreuz rechts,
ein Kreuz links.
Liebe macht blind
auf beiden Augen,
Höhlen, die saugen
Kreuz in die Mitte,
neben die Titte rechts,
Kreuz in die Mitte,
neben die Titte links.
Feel, how it stings!
One cross right,
One cross left,
Love makes blind.
Get behind
th'cross in the middle,
between the tits!
See, how it fits!
Push button right!
Turn down the lights!
Push button left!
See the bereft!
Let's get ripe
for the theft
of the eyes!
Feel the shaft
between your thighs!
Fühl wie es sticht,
Stacheln in Augen,
Höhlen die saugen,
Balken im Grund!
Dir wird weh,
Dir wird wund!
Spür mein Wudu,
Kuh du, Kuh du!
Fick dich, Europa,
von Cabana Copa
in die Bucht der Schweine,
zwischen die Brüste,
zwischen die Beine!
Totoscheindämokratie,
Eli Lama asabthani!
Ein Kreuz rechts,
ein Kreuz links.
Liebe macht blind
auf beiden Augen,
Höhlen, die saugen,
Balken im Grund.
Die Hündin dem Hund.
Esperanto der Noten.
Impression der Betuchten.
Europa der Quoten.
Express der Verfluchten.
Suenato der Ruten.
Warum gab
uns Gott
die Hände,
wenn de
nn nicht
z. Daumn
drehn? Der
Homo post
histericus
- Hail Hawhaw
Hawking! - hat
weder Fuß
noch Hand
noch Handi
nötig: Beim
lechztn Zug
verpixelt der
Goldboden,
u. man macht
aus deutschn
Eichen keine
Galgen für
die Reichen,
od., H. Hei
ne*
?
* "Darum macht man aus deutschen Eichen keine Galgen für die Reichen."
(Heinrich Heine, Kleiner Katechismus)
Udo, ein Mädchen aus Ost-Berlin
Eh, bisse wirr?
Pfoten von meinm Bier!
Hey, sieh meine schwarze Brille.
Nimm ne blaue Pille.
Geh mir aus der Socke, Mann!
Ich rasier dir die Locke!
Scheiß Existenzängste.
Black Holes, allerengste.
Bisn Eiskalter, wah?
Halt mal das Maul, Alter!
Ich kriech gleich`n Harten
vom langen Warten.
Mach die Fliege, eh!
Gleich kriechse Kriege!
Ich steh auf entzündete Lunten.
Bisse lieber oben oder unten?
Piss off, Fuck!
Verpiss dich, Drecksack!
Kapazität 10 000
Unwillkommner Gast,
du hast deinen Lohn verprasst!
Parasit, Schmarotzer,
bist'n Gossenkotzer!
Nassauer, Lauschepper,
schlapp, schlapper, schläpper!
Dreckskerl, Gesindel,
am Dach fehlt ne Spindel!
Am Busen der Natur,
im Anus der Welt,
unterm Zeigefinger Gottes,
mit dem bras d'honneur.
Ticks, Ticks, Ticks, Porno-
comic übelster Couleur.
Vollidiot, Chaot,
im Hirn voll marod!
Asoziales Element,
friß dein Exkrement!
Kleinwüchsiger Bettnässer,
Auf-den-Nerv -Geher, Stresser!
Eitel, eitel wie ein Pfau,
altkluge Drecksau!
Der Blick verengt sich
auf ein Schreißhausklischee.
"Mohammeds Arschhaar, Christus-
stradivari"* dringt die Stimme
aus der Dada-Soirée.
Leistung muß sich wieder lohnen!
Geh, friß blaue saure Bohnen!
Geh, schluck Dynamit!
Komm, verschluck das Zyanid!
Cyklon, Cyklon, Cyklon B.,
alles, alles tut dir weh!
Cyklon, Cyklon, Cyklon B.,
alles, alles ist ok!
Erst kommt das Kotzen,
dann kommt die Moral.
Schwänze und Fotzen
verenden im Choral.
* Francis Picabia
Nouvelles demoiselles
Oben turnen
Strichmännchen.
Unten knapp
vor stygischer
Finsternis jihad
isch empor
quellende Arche
typen erüb
rigen Hand
langer und
schaffen Jünger
fort zu Palimp
sesten eitler Kunst
stile manichäischer
Sakralbauten:
Guter Bulle
im Fadenkreuz,
böser Bulle auf
Koordinatenstrich,
letztes Überwach
ungskameralicht
entzündet Brünhilds
Scheiterhaufen
x-karätig
im Kristall,
y-bärtig
im Knall
zerfall
ender
Konfi
türen.
"der Anus gelb wie ein Chinese"*
Noch eine Praline? Bitte sehr!
Dient uns *Guillaume Appolinaire
(Lettres à Lou)
expressis verbale Unart,
als Signal für Start
zu weitschweifiger Philosophie,
Exkurs über Koprophagie
postmodernpossierlichpseudigen
Versammlungen von räudigen
exkrementverzehrenden Arschlöchern,
im Röntgenbild knöchern
Es nach Jung, Heideggersches Gestell,
vibrierend unterm Gebell
Pawlowscher Scheißhausköter?
Alle Achtung! Im Niedergang röter
- Hämoridialblutung auf Makulatur -
strahlt die Sonne der Kultur.
Adolf und
Ich schlage Frauen,
Verkörperung vom Grauen!
Ich vergewaltige gern,
dring vor bis zum Kern,
schlag dir ins Gesicht,
du hast nur wenig Gewicht
und fällst um;
ich nehm dich von hintenrum!
Verdammte Fotze,
mir kommt die Kotze!
Scheiß-Nutte,
übern Kopf die Kutte,
bis du blau wirst
und keuchend nach Luft gierst!
Elendes Weibsstück verreck,
Visage im Dreck!
Nieder mit den Fotzen des Feminismus!
Schluß mit dem Humanismus!
Feuer frei!
No Woman, no Cry!
Eva
Wir hassen Männer,
tun sie in den Spänner,
geben ihnen die Sporen,
laden sie in feurige Loren,
machen sie zu Sklaven,
zu gemütskranken Slaven,
lechzend nach unserem Blick,
führen sie rum am Strick,
Objekte unserer Lust,
Prügelknaben unserem Frust,
jämmerliche Knaben,
die Dreck von Stiefeln schaben,
mit Zungen, die lecken
und sich in Schleimhäuten recken,
bis diese fluten
wie roßige Stuten.
Gebt den Hengsten die Knuten!
Peitscht sie mit brennenden Ruten!
Reißt ab die Köpfe den Guten,
als wären es Puten!
"peau de balle"
(Duchamp)
Schuld und Sühne
nach Heraklit.
Selbst präzisester
Schnitt vibriert
verbrannter Erden
Erben in Kerb
en, Potlatsch der
Prunksucht, Rum
schluck, der rums
chlug Umschlag
der Umschläge
permanenter Rota
tion, Maelstrom
KZtration; Laffen
gaffen auf Planet
der Affen, Homo
sapiens, Montage
der Karambolage
gehirnamputierter
Glaubensbekenn
tnisse verdammter
Dichter: Allah k
erim cré nom
www.hodensack.com
Stilleben in Schwarz-Rot-Gold
Deine Mundhöhle im Querschnitt
einer ewigen Röntgenaufnahme,
aus der der große Bruder tritt.
Schwarze Blätter, Stengel und Same.
Aufgerissen und vergewaltigt wie
vom Stoff einer vorsätzlich unbequem
und stahlkorsettartiger nie
gestalteten Goldhelmmaske aus Lehm.
Ein letzter Modenschrei schneidet
ins Fleisch und saugt artifiziell
Blut/Geld. Ein Gerichtsvollzieher kreidet
den Kopfpreis ins Datenbankzeremoniell.
Im Ansturm von Schweiß und Sonne
legt man deinen Körper unters Blutgerüst,
der allgemeinen Dumpfheit zur Wonne,
deine Knochen dem Blutacker zum Gelüst.
Hypochondrische Dandies
fressen psychopharmazeutische Candys.
Hypochondrische Dandies,
starrend aus Fenstern,
hypochondrische Dandies
ähneln Gespenstern.
Aasfresser.
Konsument.
Kannibale.
Kommunist.
Hypochondrische Dandies
kommunizieren über Handys.
Hypochondrische Dandies,
feinnervig-elegant,
hypochondrische Dandies
sind modisch auf dem letzten Stand.
Aasfresser.
Konsument.
Kannibale.
Kommunist.
Hypochondrische Dandies
kippen metaphysische Brandys.
Hypochondrische Dandies,
resolut und polyglott,
hypochondrische Dandies
verehren nur sich selbst als Gott.
Aasfresser.
Konsument.
Kannibale.
Kommunist.
Hypochondrische Dandies,
Peter Pans und Wendys,
hypochondrische Dandies
leben auf der Kippe.
Hypochondrische Dandies
pfeifen auf Adams letzter Rippe.
Aasfresser.
Konsument.
Kannibale.
Kommunist.
Schicht im Schacht
Der Terror
der Epiphanien,
Tyrannei der
Hierarchien,
verwirft Dekor
in Vergleichen
zu Ornamenten
von Leichen
Mark und Bein
erschütternder
Kommunionen
mörderischerer
Pulsionen in
Strudeln ge
lährter Rudeln
der Nacht, wenn
der Büstenhalter
den Sphinxen
kracht, zerhackt
die Lüge der Reim
die Züge der
Schnecke im
Schleim auf
der Klinge
der Klänge
in Länge
der Fänge
an der Scheide
der Geister,
die zerfetzt
die Konturen
der Uhren
der Meister
zu Kleister.
Eine kleine Nachtmusik
Nach der Orgie
geht das Leben
weiter im
klaren Licht
des Bewußtseins.
Der Mensch
bei Tag
ist ein anderer
als der
bei Nacht.
Die scharfen
Kanten des
Klassizismus
schneiden die
romantische
Schlamperei in
prismatische
Brechungen
eines Kalei
doskops.
Schau in
die Röhren
des Alls
auf das
ewige
Sternbild
der Schande
und der
Schmach
rasiermesser
scharfer Sicheln,
die sticheln
und Blut lecken
aus Sonnenflecken,
und Fleisch
ansetzen
aus Fetzen,
und das
unbeschreibliche
Treffen im
Mastdarm,
als der Mast kam
ins Schlingern,
gekrönt vom
allzumenschlichen
Exkrement
im düsteren
alchemistischen
Ritual der
120 Tage
geteilt durch
6 6 6
Tag und
Nachtgleichen
der schönen Leichen
saturnischer
Blindschleichen
mozartischer
Provenienz.
Die Musik der Sphären,
schön wie der Tod.
Schön wie das Begehren,
das Begehren nach Rot.
Goldene Schüße aus goldenen Nadeln im goldenen Osten, Westen, Süden, Norden klingen wie Musik in den Ohren der Van Goghs
The great beast
Die Spiegelfresse
hat den Mond
verschluckt.
Der Stechapfel
zeichnet rote Linien
ins Kristall der Augen.
Vom Weihnachtsbaum
dekoriert mit Spitzenunterwäsche
tropft blutiges Sperma.
"Neófito, nao há morte"
Fernando Pessoa
Grabmal
Allegorisch spricht schamlos
romanische Seele Orgien der
Ohnmacht in den Abend der
Landschaft. Verstört erlischt
lateinischer Geist mürbe und
weich. Der Innenschau zer
brechendes Werkzeug sieht
Blumen zur Nacht. Demütigen
Mediums verreckte Erinnerung
im Jetzt grell bescheint. Seltsam
ste Ambivalenz eines Testaments
ewiger Wiederkehr in gelehrter
Verschwendung. Alchimisten
knecht, maskiert hinter Masken.
Den Bacchantinnen zum Trotz
weiht Blut Zerreißendes zum Stein.
Apocalypse des Österreichers
Der Artefakt, das Fossil, der Totschläger, der Flammenwerfer sind harmlos an den Wänden, wenn der Blick sich nicht mehr entzündet und an Nägeln, Fingern, Galgen hängend in abgründige Schlafräume fällt.
Rote Alchimistenhände in abendlicher Beleuchtung spritzen Blut und saugen Feuer.
Wenn der Schein nicht mehr trügt, geht kein Lied mehr aus den Kristallen der Digitaluhren.
Die Steinzeit ist vorbei. Ein Geologe steht vor dem Nichts seiner Profession. Das Ende für die Chemie, die Operationen am offenen Herzen, die Zahnärzte und verkalkten Juristen.
Alle Menschen gehen nackt in der Hitze brennender Städte und glühender Geschlechtsmerkmale.
Bis zur Vergasung am Ushermittwoch
Diktionen seiner
Epochen
schlangen sich
um Landschaften
der Seele,
verstrickt
in Gewebe
von Kostümen,
die im Wachstum
der Keimzellen
wie Eierschalen
entrinnender
Genien
platzten.
Wann aber
sind wir
gekleidet fürs
fotofinish vorm
schwarzen Samt
des Katafalks
gottgleich
im Brennpunkt
weißglühender
Palimpseste
zum Himmel
stinkender
pyramidaler
Paläste
aus Fleisch
?